Quantifizierung des Hormonrezeptorgehalts

In Deutschland wird der Östrogen- und Progesteronrezeptorgehalt bei Mammakarzinomen quantifiziert.

Hormonrezeptoren werden mit Hilfe eines Multikations-Score aus Färbeintensität und Anteil positiver Zellen quantifiziert (Remmele und Stegner 1987). Es werden nur nukleäre Signale gewertet. Das Ergebnis ist der immunreaktive Score (IRS).

Score

Färbeintensität

Anteil positiver Zellen (alle Intensitäten)

0

Keine Färbereaktion

0 %

1

Schwache Färbereaktion

< 10 %

2

Mäßig starke Färbereaktion

10 % - 50 %

3

Starke Färbereaktion

51 % - 80 %

4

-

> 80 %

Berechnung: IRS = Score(Färbeintensität) x Score(Anteil positiver Zellen)

Der IRS nimmt einen Wert zwischen 0 und 12 an und wird wie folgt interpretiert:

IRS

Interpretation

0 bis 1

Rezeptor-negativ

2 bis 3

Rezeptor-positiv, schwache Expression (siehe Anmerkung)

4 bis 8

Rezeptor-positiv, mäßig starke Expression

9 bis 12

Rezeptor-positiv, starke Expression

Anmerkung: Aus der Angabe des IRS lässt sich die die Indikation für eine antihormonelle Therapie nicht eindeutig ableiten. Derzeitig werden Patientinnen behandelt, die mindestens 10% Rezeptor-positive Zellkerne aufweisen, sodass sich unter den Score-Werten 2 und 3 sowohl Karzinome mit als auch ohne antihormonelle Behandlungsindikation befinden.

Lit.: Remmele und Stegner (1987): Pathologe 8:138-140

Line105
Line104
Therapie
RG Mamma
B-Klassifikation
RG Prostata
RG Kolon
RG MALT
ER/PR IRS
HER2/neu
EGFR
Nottingham
Van Nuys PI
Allgemeines Aufgaben Methoden Arbeitsablauf Klassifikationen Service

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Dr. A. Turzynski
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Pathologie
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