p53 ist ein Tumorsuppressorgen mit einem Molekulargewicht von 53 kD. Das Gen von p53 ist auf dem kurzen Arm des Chromosom 17 lokalisiert. Das Genprodukt ist nukleär lokalisiert und stellt ein zentrales Protein der Zellzykluskontrolle dar. Die zentrale Funktion von p53 ist es, Zellen, die genetische Schäden aufweisen, nicht mehr zur Vermehrung zuzulassen. Diese Zellen gehen dann durch Apoptose zugrunde. Die Apoptose ist ein mehrstufiger Mechanismus, der einem physiologischen Selbstmord der Zelle gleich kommt. Wenn die Funktion von p53 durch eine Mutation im Gen eingeschränkt oder aufgehoben ist, können genetisch geschädigte Zellen nicht mehr aussortiert werden und so können sich im Laufe von mehreren Zellzyklen genetische Schäden anreichern.
In normalen Geweben wird p53 nur in geringer Menge exprimiert, so dass es mit immunhistologischen Mitteln in der Regel nicht nachweisbar ist. Wenn allerdings eine Punktmutation im p53-Gen vorhanden ist, die die Funktion des Proteins einschränkt, reichert sich das defekte Protein im Kern an. Es kann dann immunhistologisch nachgewiesen werden. Punktmutationen des p53-Gen kommen in malignen Tumoren unterschiedlicher Histogenese sehr häufig vor. Verwertbar als Malignitätskriterium ist eine kräftige nukleäre Expression in nahezu allen Tumorzellen. Nur ein solches Färbemuster lässt auf eine zugrunde liegende Punktmutation schließen.
Starke nukleäre p53-Expression in einer High-grade Neoplasie auf dem Boden einer Barrett-Mukosa
Die Färbung für p53 hat nur bei bestimmten Fragestellungen ein besonderes Gewicht. Bei Biopsaten aus der Region der Papilla Vateri sind adenomatöse Läsionen mit einer Expression von p53 als
schwerwiegender einzuschätzen und können auf eine bereits erfolgte maligne Entartung hinweisen. Auch bei der Beurteilung von Dysplasien einer Barrett-Mukosa kommt dem Färbeergebnis für p53 ein relatives
Gewicht bei der Dignitätsbestimmung zu.
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Dr. A. Turzynski
Gemeinschaftspraxis
Pathologie
Lübeck