S100 stellt eine Gruppe von relativ kleinen Proteinen dar, die als gemeinsame Eigenschaft Kalzium-Ionen binden und dann in Abhängigkeit von der intrazellulären Kalzium-Konzentration andere Proteine (u.a. Proteinkinasen) aktivieren. Sie sind somit an der Signaltransduktion von Kalzium-abhängigen Signalwegen beteiligt. Der Name dieser Proteinfamilie leitet sich von der Eigenschaft ab, dass diese Proteine in 100% gesättigter Ammoniumsulfat-Lösung löslich bleiben, während andere Proteine ausfallen.
Auf Grund der geringen Größe der S100-Proteine ist eine Formalinfixierung zur Darstellung im Gewebe notwendig. Aus Kryostatschnitten und unzureichend fixiertem Gewebe kann es heraus gewaschen werden.
S100-Proteine findet sich in Glia und Ependymzellen des ZNS. Auch die Glia der peripheren Nerven, also die Schwannschen Zellen färben sich an. Entsprechend findet man eine Positivität für S100 in Tumoren, die sich von diesen Geweben ableiten. Zusätzlich sind Melanozyten sowie melanozytäre Tumoren S100-positiv. Bei malignen Melanomen findet sich meist auch dann noch eine S100-Positivität, wenn andere melanozytäre Marker auf Grund einer fortschreitenden Entdifferenzierung nicht mehr gebildet werden.
Speicheldrüsentumoren und Tumoren der ekkrinen Schweißdrüsen zeigen häufig ebenfalls eine Expression von S100.
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Dr. A. Turzynski
Gemeinschaftspraxis
Pathologie
Lübeck